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Fritz Häcker GmbH + Co. KG

Fritz Häcker GmbH + Co. KG

Autor: Thomas Meier

Sprung ins kalte Wasser

Seit 130 Jahren stellt die Fritz Häcker GmbH Spezialklebstoffe für die grafische Industrie her. Als das Unternehmen vor einigen Jahren die ERP-Software CASYMIR einführte, wurde das alte System binnen zwei Monaten abgestellt - Eine Entscheidung, die sich gelohnt hat.

Synthetische Klebstoffe gewinnen gegenüber natürlichen immer mehr die Oberhand. Lassen sich doch die Eigenschaften viel besser beeinflussen. Dennoch gibt es für natürliche Klebstoffe auf Basis von Gelatine einen Nischenmarkt.

Hier ist die Fritz Häcker GmbH + Co. KG zu Hause. Das mittelständische Unternehmen produziert seit 130 Jahren gebrauchsfertige Spezialklebstoffe für die grafische Industrie. «Unsere Klebstoffe kommen überall zum Einsatz, wo Papier oder Kunststoff auf Pappe kaschiert wird», erklärt der Betriebsleiter, Klaus Bohne. Anwendungsgebiete sind etwa Hardcover für Bücher, Buchrücken, Ordner, Brettspiele, Displays oder auch Bindemittel für Streichholzköpfe. Häcker vertreibt diese Klebstoffe weltweit und zählt zu den führenden Herstellern. Bohne: «Es gibt in Europa nur vier namhafte Wettbewerber. Wir liefern unsere Produkte weltweit, entweder über Direktvertrieb, oder über unsere internationalen Vertriebspartner.»

Auf die richtige Mischung kommt es an

Der Ausgangsstoff für den Kleber ist Gelatine. Weil das ein Naturprodukt ist, müssen die eingekauften Basismaterialien einzeln untersucht werden. Bohne: «Je nach Rezeptur brauchen wir eine bestimmte Grundgelatine. Diese muss aus einzelnen Rohprodukten im richtigen Verhältnis zusammengesetzt sein.» Die Klebeeigenschaft entsteht durch Verdunstung des enthaltenen Wassers. Zusätzlich wird der Klebstoff heiss verarbeitet. «Es ist also eine Mischung aus einem Dispersionskleber und einem Schmelzkleber», erklärt der Betriebsleiter. Ist die Basisgelatine richtig gemischt, werden verschiedene Chemikalien zugesetzt, welche die Handhabung bei der Verarbeitung beeinflussen. Beim Auftragen darf der Leim beispielsweise nicht 
spritzen oder Fäden ziehen. Auch die offene Zeit lässt sich steuern. Dieser Faktor bestimmt, wie lange der Klebstoff auf den Werkstücken verarbeitbar bleibt, bevor alles unverrückbar miteinander verklebt ist. Bestimmend hierfür ist massgeblich die Arbeitsgeschwindigkeit der Klebemaschinen. 

Spezifische Rezepturen

So gibt es für jeden Anwendungszweck eine eigene Produktserie. Häcker produziert Klebstoffe, mit denen in hoher Geschwindigkeit grosse Mengen Papier auf Pappe kaschiert werden, beispielsweise für Schuhschachteln. Der andere Extremfall ist die Verklebung eines Kunststoffeinbands etwa für Aktenordner. Weil Kunststoff keine Feuchtigkeit aufnimmt, braucht es ganz andere Rezepturen, die schneller abbinden. Laut Bohne kommt es auch auf die verwendeten Pappen an die eine verträgt weniger Wasser und wellt sofort, während andere länger plan liegen. «So haben wir rund 35 verschiedene Klebstoffe, je nach Einsatzzweck und technischen Anforderungen. Diese Rezepturen passen wir weiter an auf spezifische Kundenwünsche. Am Ende des Herstellungsprozesses entstehen Kissen à 2,5 kg mit gebrauchsfertigem Klebstoff, der sich etwa so anfühlt, wie ein grosses Gummibärchen.

ERP-Software schafft Transparenz

Für die Auftragsabwicklung vom Einkauf über die Rezepturverwaltung bis zur Buchhaltung führte Häcker vor rund fünf Jahren die ERP-Software CASYMIR ein. Bis dahin arbeitete der KIebstoffspezialist mit verschiedenen Insellösungen: "Wir hatten ein Buchhaltungssystem, ein anderes für den Einkauf und ein speziell geschriebenes Programm für die Berechnung der Mischverhältnisse unserer Gelatinen", erinnert sich der Betriebsleiter. Die Daten waren systemspezifisch abgelegt und es gab keine Schnittstellen zu den anderen Systemen. Damit die Zusammenarbeit dennoch funktionierte, führten die Mitarbeitenden übergeordnete Excel-Listen. Bohne: "Das war umständlich und oft irreführend. Deshalb haben wir 2011 den Entschluss gefasst, dass alle mit denselben Daten arbeiten sollen." Ein umfassendes ERP-System sollte Einkauf, Verkauf, Buchhaltung, Produktion, Lagerwesen und auch ein CRM enthalten. 
Ein externer IT-Berater unterstützte Häcker bei der Ausarbeitung eines Anforderungskatalogs. Einzelne Abteilungen verwalteten ihre Daten noch von Hand mit Office-Programmen. Deshalb wurden auch die Mitarbeiter/innen von Anfang an in den Entscheidungsprozess mit eingebunden. Schließlich fiel die Entscheidung auf das Softwarehaus SIGMATECH. Ihre ERP-Software CASYMIR bietet speziell auf die chemische Industrie angepasste Module.

Vorteile dank zentraler Datenhaltung

Ein grosser Vorteil dieses ERP-Systems ist die Rückverfolgbarkeit der Produkte. "Wir können jede Charge komplett zurückverfolgen bis zu den Ausgangsmaterialien. Kommt zum Beispiel eine Kundenrückmeldung über ein Produkt, das nicht die gewünschten Eigenschaften aufweist, so können wir einfach und schnell feststellen woran das liegt und gegebenenfalls unsere Prozesse anpassen", erklärt Bohne.  
Auf einfache Weise lassen sich Chargen miteinander vergleichen, Daten über Rohstoffe, Fertigprodukte oder Messdaten aus dem Labor abrufen. Statistiken zeigen per Mausklick, wie der Verkauf in den einzelnen Gebieten läuft. "Für strategische Entscheidungen ist das System sehr wertvoll. Wenn wir z.B. das Bestellverhalten eines Kunden sehen, kommen wir plötzlich auf neue Ideen, wie wir ihn noch besser betreuen können", sagt der Betriebsleiter.

Schnell umgestellt

Häcker wagte bei der Einführung den Sprung ins kalte Wasser: "Schon zwei Monate nach der Einführung haben wir die alten Systeme abgestellt", erinnert sich Bohne. Alle Artikel wie Rohstoffe, Halbfabrikate und Fertigwaren mussten von Hand in das neue System eingepflegt werden. Denn für eine Datenübernahme aus den alten Systemen hätten zuerst noch Schnittstellen programmiert werden müssen. Bohne: "Weil wir aber einen überschaubaren Datenbestand haben, war die manuelle Migration schneller. Ausserdem konnten wir bei der Gelegenheit gerade auch die Daten kontrollieren und wo nötig überarbeiten."
SIGMATECH lieferte passend auf die Bedürfnisse des Unternehmens die entsprechenden Softwarebausteine.  
Zusätzlich wurden weitere Masken implementiert, um die Mischerei in der Produktion abzubilden. Das einzige, was seit der Inbetriebnahme noch hinzukam, waren spezielle Masterlisten. "Damit können wir Daten für statistische Auswertungen einfach exportieren und in Excel weiterverarbeiten", sagt der Betriebsleiter.

Klare Sicht auf die Prozesse

Die Umstellung forderte von den Mitarbeitenden eine Anpassung ihrer Arbeitsweise. Bohne: "Am Anfang war die Ablehnung spürbar, weil man ja vom Gewohnten weg musste. Für altgediente Mitarbeiter war das nicht einfach. Aber in der Gesamtheit betrachtet ist es die einfachste und günstigste Vorgehensweise."
Fazit: Die Vernetzung und die Transparenz des gesamten Betriebs ist ein großer Vorteil. Jeder Mitarbeiter kann alleine und wesentlich schneller auf die notwendigen Daten zugreifen. Spürbar ist die Zeitersparnis überall da, wo gezielte Informationen gefragt sind. Bohne: «Wir geben jeden Monat einen Geschäftsbericht an unsere Gesellschafter heraus. Früher war unsere Sekretärin über mehrere Tage damit beschäftigt, diese Daten zusammenzuführen. Heute ist das in kürzester Zeit erledigt.» Zudem minimiert CASYMIR Fehlerquellen weil die Daten nur noch einmal zentral abgelegt werden."Falls doch einmal ein Fehler passiert, gestaltet sich die Suche danach wesentlich einfacher und schneller als früher. Ich bin froh, dass wir CASYMIR haben", sagt der Betriebsleiter.


Fritz Häcker GmbH + Co. KG      
Im Holzgarten 18     
D-71665 Vaihingen/Enz     
Tel. +49 7042 9462 0 
www.haecker-gel.de


Autor: Thomas Meier  *  Bilder-Quelle: Fritz Häcker GmbH + Co. KG

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